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Wie sich Stoffe auf der Haut anfühlen

Veröffentlicht am 10. September 2013 | Keine Kommentare, jetzt kommentieren!

Seide ist glatt und kühl, Baumwolle weich, Mikrofaser fühlt sich leicht an. Diese und ähnliche Assoziationen haben wir alle, wenn wir uns in Wäsche aus den entsprechenden Materialien kleiden. Was wir dabei als angenehm empfinden, ist eine sehr subjektive Einschätzung. Bisher gab es keine Methode, mit der sich messen ließ, wie sich die verschiedenen Stoffe auf unser Wohlbefinden auswirken. Wissenschaftler des Hohenstein Instituts und der Neuromarketing Labs untersuchten in einer Pilotstudie erstmals,was im Gehirn passiert, wenn wir verschiedene Materialien auf der Haut spüren. Für den Versuch ausgewählt wurden typische Gewebe wie sie für Unterwäsche eingesetzt werden. Klar, dass das mein Interesse sofort weckte!

Doppelripp

Doppelripp lenkt angeblich ab…

Vom „angenehm“ zum Messwert

Idealerweise nehmen wir die Kleidung während des Tragens nicht wahr. Nur wenn das Hemd spannt oder die Hose kratzt, oder Nähte scheuern, dann spüren wir sie. Bemerkbar macht sich das, was wir anhaben also vorrangig dann, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Bisher wurden Untersuchungen zu den Empfinden von Stoffe ausschließlich durch intensive Befragung von Probanden durchgeführt. Was dabei herauskommt ist selbstverständlich auch sehr abhängig vom ästhetischen Empfinden der oder des Befragten. Die Wissenschaftler vom Hohenstein Institut suchten aber nach einer Methode, die unbestechliche Daten liefert und entwickelten ein Verfahren, bei dem die Gehirnströme der Probanden gemessen werden. Außerdem wurden in einem sogenannten Friktionstest die Reibungswerte der Textilien auf künstlicher Haut ermittelt.

Fühlen, nicht sehen

Der entscheidende Teil des Studie umfasste jedoch die Tests an Personen. Die bekamen die Textilien auf die Haut „appliziert“. Dies geschah, indem der Stoff von einer entsprechenden Maschine mit einem definierten Druck und einer vorgegebenen Geschwindigkeit über die Hand und den Unterarm gestrichen wurde. Dabei konnten die Probanden nicht sehen, um welches Material es sich handelte, also das Ergebnis auch nicht durch individuelle Vorlieben und Aversionen verfälschen. Während des Versuches wurden die Gehirnströme der Testpersonen mit einem EEG gemessen. Außerdem spielten die Wissenschaftler während der Messung Töne ab, um so Rückschlüsse darüber ziehen zu können, wie sehr der Stoffkontakt die Studienteilnehmer ablenkt.

Neuartige Wäsche, die nicht ablenkt

Womit wir wieder zur Unterwäsche kommen, denn durchgeführt wurden die Tests mit Leinen, Premium-Doppelripp-Ware aus Baumwolle und mit einem neuartigen Material aus Mikrofaser mit Polyamidanteil namens 99°F, das für Business-Unterwäsche zum Einsatz kommt. Dabei zeigte sich, dass 99°F die Probanden am wenigsten ablenkte. Kein Wunder, dass Hersteller HEFITEX aus Frankfurt am Main sich über das Ergebnis freut.
Die Forscher sind sich sicher, dass ihre Ergebnisse dazu beitragen könnte, dass in Branchen, in denen es auf eine hohe Konzentrationsfähigkeit ankommt – wie zum Beispiel in der Flugsicherung – bald nur noch „ablenkungsarme“ Kleidung zum Einsatz kommt. Ich frage mich allerdings, ob das Material das richtige für Dessous ist, denn die will ich ja spüren. Das bisschen Ablenkung halte ich da schon aus! 😉

Eure Sunny

PS: Im Spielgel (#36/2013) findet sich ein Artikel zum Thema, der allerdings den Titel „Nerviger Feinripp“ trägt. Da scheint jemand nicht zu wissen, dass Feinripp und Doppelripp nicht ganz dasselbe ist…



 

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