Wardrobe Malfunction

Busenblitzer, Sideboob und andere Wardrobe Malfunctions
©istock/OSTILL

Das Wort „Wardrobe Malfunction“ (wörtlich auf deutsch: Garderoben-Fehlfunktion) ist eigentlich eine Kreation des Sängers Justin Timberlake und wurde 2004 vom Global Language Monitor als bester Neuwort-Beitrag Hollywoods (HollyWordie) zur englischen Sprache identifiziert. Zur Superbowl-Halbzeit-Show des Jahres 2004 war Sängerin Janet Jackson die rechte Brust mit einem auffälligen sonnenförmigen Nippleshield aus dem Oberteil „gesprungen“ und hatte damit vor einem Milliardenpublikum den sogenannten „Nipplegate“ ausgelöst. Duett-Partner Justin Timberlake entschuldigte sich später für diese „Wardrobe Malfunction“ und kreierte damit ein neues Wort der medialen Popkultur. Seitdem werden alle Vorfälle, in denen die verhüllende Bekleidung versagt und Intimregionen einer Person sichtbar werden, mit diesem Wort bezeichnet. Wir von CarlMarie erklären hier die wichtigsten Begriffe der Wardrobe Malfunction:

See Through (deutsch: „Durchschauen“)

Hiermit sind in erster Linie Kleidungsstücke gemeint, die so transparent sind, dass darunter die nackten Tatsachen sichtbar werden. Verwendete Stoffe sind Chiffon, Georgette oder Gaze. Einige andere Materialien werden transparent, wenn sie nass sind oder wenn extremes Licht darauf fällt, etwa durch eine Blitzlampe. Entsprechende Bekleidung kam erstmals im 18. Jahrhundert in Mode und hat vor allem in den vergangenen zehn Jahren die Designer-Fashion stark beeinflusst. Kein Wunder also, dass sich immer mal wieder Prominente auf Galas, Premierenfeiern oder Preisverleihungen mit nur ein „wenig drüber“ und meist „nichts drunter“ zeigen.

Nipple Slip (deutsch: „Busen-Blitzer“)

Eine falsche Bewegung plus labile Kleidung und schon haben sich den Fotografen und Paparazzi die schönsten Einblicke geboten. Die größte Gefahr einen „Busenblitzer“ für die Öffentlichkeit zu zeigen, gehen Sportler und Schauspieler oder andere Künstler ein. Ob Tennisspielerinnen wie Venus Williams oder Eiskunstläufer wie die Französin Gabriella Papadakis (kürzlich bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang) – der volle Körpereinsatz gepaart mit leichter Bekleidung lässt oftmals etwas heraushüpfen, was doch besser im Körbchen geblieben wäre. Ob der wenige Stoff über dem Busen hingegen bei Popstars oder Models immer ganz ungewollt verrutscht, darf bezweifelt werden. Ein Nippel hier oder da und die Kameras der Paparazzi klicken gleich doppelt so oft. Meist zahlt sich diese gesteigerte Aufmerksamkeit dann auch in barer Münze aus.

Sideboob (deutsch: „seitliches Dekollete“)

Heutzutage blitzen auf den roten Teppichen dieser Welt nicht mehr wie früher die Diamanten, sondern die blanken Brüste. Und während noch bis vor kurzem tiefe Ausschnitte am besten bis zum Bauchnabel en vogue waren, zeigen Stars und Sternchen ihre Brüste nun in der Seitenansicht. „Sideboob“ wird dieser sexy Blick auch genannt und gerade bei den 90er-Jahre-Lätzchenkleidern und Oberteilen mit Spaghetti-Trägern drängt der Busen vor allem seitlich ins öffentliche Licht. Aus dem einstigen Busen-Fauxpas ist bereits so etwas wie ein Modetrend geworden. Allerdings sollte FRAU nicht vergessen, dass diese Ansicht ihres seitlichen Dekolletes oftmals nicht die vorteilhafteste ist. Und statt einer Bewunderung für ein straffes Gewebe könnte die Frage lauten: „Sagen Sie mal, sitzt ihr Kleid nicht richtig?“

Underboob (deutsch: „unteres Dekollete“)

Ursprünglich ein Bikini-Trend aus dem vergangenen Jahr entwickelt sich der „Underboob“ auch für die übrige Mode mehr und mehr zu einer neuen Art von Busenblitzer. Statt ein tiefes Dekollete im oberen Busenbereich zeigen die Blitzer-Queens wie Rihanna, Lady Gaga oder Kendall Jenner jetzt ihre weiblichen Rundungen von unten. Und wie bekommt FRAU sowas am besten hin? Einfach ein Tanktop unterhalb der Brüste abschneiden und dann den Busen unter dem bisschen Stoff hervorblitzen zu lassen. Mittlerweile gibt es die entsprechenden Tops auch von Edel-Marken wie Calvin Klein.

Upskirt (deutsch: „Höschenrutscher“ oder auch „Po-Blitzer“)

Wortwörtlich übersetzt handelt es sich hier um den frivolen Blick unter den Rock einer Frau. Das, was früher allerdings ein verpönter Fetisch war, ist auf den großen öffentlichen Auftritten längst gekonntes Kalkül. Während einige Damen beim Aussteigen aus Limousinen oder bei unvorteilhaften Sitz-Posen tatsächlich eher unfreiwillig ihr Intimstes preisgeben, ist das „Unten ohne“ längst auch auf den Roten Teppichen angekommen. Ja, ein zu kurzer Rock oder ein zu enges Kleid kann etwas zu hochrutschen. Mit den entsprechenden Einblicken sollte die Öffentlichkeit-bewußte Frau heutzutage leben können.

Downblouse (deutsch: „Dekollete-Blick“)

Gemeint ist hier ein Blick von oben in das Dekollete und im Zusammenhang mit einer Wardrobe Malfunction ist damit natürlich vor allem der Kamera-Blick in ein Dekollete gemeint. Je nach Blickwinkel spricht man hier übrigens entweder von einem Downblouse (von oben) oder von einem Sideblouse (von der Seite). Zwar sind solcherlei Fetisch-Fotos in Deutschland, den USA und Australien verboten, doch bei einem tiefen „Blick“ eines Fotografen auf einer öffentlichen Veranstaltung dürfte es sich um einen zulässigen Zufall handeln, den die zu locker angeordneten Kleider ermöglichen. Ein gut sitzender BH ist hier übrigens das beste Mittel, um dem Busen besten Schutz vor unerlaubten Einblicken zu geben.

Buttock cleavage (deutsch: „Gesäß-Spaltung“ oder auch „Maurerdekollete“)

Wörtlich übersetzt handelt es sich hier um eine Gesäß-Spaltung. Und fairerweise sind von solcherlei Einblicken ausnahmsweise auch Männer nicht sicher. Einmal zu tief gebückt und schon ist es freigelegt, das berühmte Maurerdekollete. Bei Männern sind es oft die Pölsterchen an den Hüften, die die Hose eine Etage zu tief rutschen lassen und so den Spalt zwischen den Pobacken offenbaren. Bei Frauen, gerade bei Musikstars, Models oder Schauspielerinnen, kommt es bei vollem Körpereinsatz allerdings auch dazu, dass ein Kleidungsstück in der entsprechenden Region einfach aufplatzt und dann die tiefere Rückenpartie und auch den Allerwertesten aufblitzen lässt.

Visible Panty Line (deutsch: „sichtbare Höschenlinie“)

Britney Spears hatte es schonmal geschafft, auf der Bühne unter einer transparenten Glitzerstrumpfhose eine ganze banale „Schlüpper“ zu zeigen. Und tatsächlich gibt es auch für diese modische Fehlleistung einen Fachbegriff. Von einer „sichtbaren Höschenlinie“ spricht man dann, wenn die eher weniger vorteilhafte Unterbekleidung in Farbe und Profil durch die zu enge oder transparente Oberbekleidung schimmert. Das offizielle Wörterbuch für Slang und unkonventionelles Englisch sieht übrigens den Komiker Woody Allen als den Urheber dieser Wortschöpfung. In seiner Komödie „Der Großstadtneurotiker“ soll von der „Visible Panty Line“ das erste Mal die Rede gewesen sein.

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Camel Toe (deutsch: „Kamelzehe“)

Ist die Leggins oder das Höschen zu eng, zeichnen sich die Schamlippen darunter ab. Das entstehende Bild erinnert an eine Kamelzehe und daher stammt auch diese Bezeichnung. Der Schambereich zeichnet sich immer dann besonders deutlich ab, wenn die getragenen Bekleidungstücke (Leggins, Hot Pants, Radlerhosen, Sportanzüge) besonders eng sind und die Naht in der Mitte verläuft. Der Umgang mit dieser Peinlichkeit ist in den verschiedenen Kulturen ganz unterschiedlich. Während der Camel Toe in Asien als Schönheitsideal gilt und Unterwäsche mit einer eingelegten künstlichen Vulva sogar besonders populär ist, wird in der westlichen Welt damit ganz anders umgegangen. Hier gibt es auf youtube zahlreiche Videos, die erklären, wie ein Camel Toe zu vermeiden ist. Außerdem sind Slip-Einlagen erhältlich, welche die Schamspalte sehr wirkungsvoll verhüllen.