5 Schritte zum erotischen Rollenspiel

Masken sind ein beliebtes Utensil für erotische Rollenspiele
©istock/grapix
Viele Männer und Frauen träumen heute davon, sich mit einem sexy Rollenspiel ordentlich anzuheizen. Neue Gebiete in sich und dem Anderen zu erforschen, übt eine ebenso geheime wie unwiderstehliche Faszination aus. Doch wie damit beginnen? Wie bereitet MANN oder FRAU so etwas vor, ohne angestrengt zu sein? Welche Rolle wählt man, und schafft man es, sich und den Partner so frei werden zu lassen, dass man am Ende "richtig Dampf ablassen" kann?

Wir von CarlMarie erklären hier in fünf Schritten die wichtigsten Punkte zur Vorbereitung eines scharfen Rollenspiels und geben Euch darüber hinaus noch einige wichtige Tipps, von denen ihr Euch wünscht, Ihr hättet sie gelesen, bevor Ihr damit begonnen habt.

So lustig und unbeschwert ein erotisches Rollenspiel von außen und auch in der eigenen Phantasie erscheinen mag, es beginnt doch immer mit einer Verabredung, mit einem gemeinsamen Diskutieren und Planen. Und dafür sollten SIE und ER in folgenden fünf Schritten vorgehen:

Erster Schritt: Erkunden und Erforschen

Die Partner müssen natürlich zunächst herausfinden, was die geheimen sexuellen Phantasien und Begierden des Anderen sind. Trau Dich deshalb, zuallererst Fragen zu stellen: Mit welchen Rollen und Szenarien willst Du experimentieren? Eine gute Idee ist zum Beispiel, sich auf eine gekonnte Art Listen zu übermitteln. Dabei geht es nicht nur darum, welchen Charakter man für sich selber anregend finden würde, sondern auch welche Rollen den anderen anspornen würden. Dabei sollte ruhig mit einer großen Offenheit und Direktheit vorgegangen werden. Sind die Grenzen einmal abgesteckt, kann man darin später gern auch alles wieder „verhüllen“ und rätselhaft werden lassen. Es sollte grundsätzlich alles angesprochen werden, was jemals gedacht, gewünscht und geträumt worden ist.

Zweiter Schritt: Verhandeln

Nun liegen die Fakten auf dem Tisch und es geht in die Verhandlung. Immerhin müssen die Wünsche und Phantasien des oder der Partnerin in der eigenen „strategischen Planung“ berücksichtigt werden. Die Frage, welche hier zu beantworten ist: Welche Rollenspiel-Idee spricht BEIDE am meisten an, und welches Szenario soll BEWUSST durchgespielt werden? Neben dem allgemeinen sexuellen Grund ist es hier wichtig, herauszufinden, welche Rollen und Aktivitäten ausgespielt werden sollen und unter welchen Bedingungen die Szenerie ablaufen soll. Auch hier ist es eher besser, wenn beide kein Blatt vor den Mund nehmen und eher konkret als „geheimnisvoll“ sind.

Frau mit Peitsche
©istock/Chris_Tefme

Dritter Schritt: Analysieren

Nachdem die spezifische Rolle gewählt ist, müssen sich die Partner mit ihrem Charakter vertraut machen. Zusammen lässt sich einfach besser herausarbeiten, wer Dein Charakter wirklich ist: Wie sieht er aus, wie verhält er sich, wie heißt er, wie kleidet er sich, was treibt ihn an und was motiviert ihn? Es lässt sich sogar soweit ins Detail gehen, dass Tonlage der Stimme, Akzent, die Art zu gehen und sich zu bewegen, berücksichtigt werden. Kenne und fühle dein zweites Ich, um es zu werden. Je besser die Rolle analysiert ist, desto selbstbewusster und müheloser wird der Übergang mit ihr sein.

Vierter Schritt: die Choreographie

In dieser Phase werden Drehbücher und Dialoge erstellt, Kostüme und Requisiten ausgewählt. Die Szenerie wird organisiert und die erotische Produktion nimmt Gestalt an. Ordne und lenke die Bewegungen der Szene, denke darüber nach, was du tun wirst, wo du sitzen, stehen oder liegen wirst, was du sagen wirst, wie du es sagen wirst und warum du es sagen wirst. Dieser Schritt beinhaltet auch die Entscheidung über Anfangs- und Endzeiten und bestimmte Wörter oder Aktionen, die das Eröffnen und Beenden des scharfen Settings eindeutig anzeigen.

Fünfter Schritt: die Transformation

It’s showtime!!! Jetzt erwacht das heiße Rollenspiel tatsächlich zum Leben. Du und dein Liebhaber werden sich nun in ihre zweite Identität verwandeln. Ab jetzt wird alles nach anderen Regeln funktionieren. Es gibt kein richtig oder falsch mehr. Euer einziges Ziel ist es nun, die Erfahrung zu genießen und die selber geschaffene Plattform zu benutzen, um darauf Kreativität und Sexualität auszudrücken. Es entsteht nun eine ganz unverwechselbare Verbindung zwischen den experimentierfreudigen Partnern. Sei bereit für den Moment und habe Spaß mit deiner Kreation. Ein besonderer Kick kann das Ausspielen des frivolen Rollenspiels in der Öffentlichkeit sein. Ihr wisst, dass ihr gerade sehr unartig seid, während die Menschen um euch herum davon möglicherweise überhaupt nichts mitbekommen.

Rollenspiele mit Handschellen im Bett
©istock/nd3000

5 weitere Tipps mit denen das Rollenspiel zu einem unvergesslichen Erlebnis wird

1. Der reine Spaß am Spiel

Klar geht es darum, das Sexleben mal ordentlich aufzupeppen. Aber die Messlatte sollte trotzdem eher niedrig gelegt werden. Der Beginn eines Rollenspiels ist besser, wenn man ein bisschen albern ist und über sich selbst lachen kann. Innerhalb eines Rollenspiels werden eine Menge „Fehler“ passieren und nichts wird wirklich perfekt und so wie ursprünglich geplant ablaufen. Das scharfe Spiel sollte um seiner selbst Willen und nicht zu einem höheren Zweck gespielt werden. Ein gutes Lachen – und schon kurze Zeit später hat man möglicherweise den besten Sex seines Lebens.

2. Keep it simple

Wenn ein extravagantes Rollenspiel mit vielen Akten Euer Ding ist, dann sollte das natürlich genauso ablaufen. Aber die Dinge können eben auch viel einfacher sein. Im Grunde braucht es nur einen Satz, um das verruchte Spiel zu starten. Mit Sätzen wie „Du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht!“ oder „Das dürfen meine Eltern nicht hören“ oder „Sag das bloß nicht deiner Frau“ kann eine eigene Dynamik in Gang gesetzt und eine zusätzliche Ebene der Aufregung in ein ansonsten total alltägliches Szenario installiert werden.

3. Klischees umdeuten

Es gibt in Rollenspielen ganz typische Paarungen: Schüler-Lehrer, Arzt-Patient, Chef-Angestellter, usw. Sie sind beliebt, weil sie natürlich diese jedem bekannte Power-Dynamik in sich tragen. Aber innerhalb dieses klischeehaften Energiefeldes gibt es auch immer einen großen Raum für Kreativität. Nehmen wir zum Beispiel das Paar Schüler-Lehrer. In der klassischen Konstellation sieht es so aus, als wäre klar, wer hier die Macht hat und wer nicht. Doch das muss eben nicht immer so sein. Du kannst einen Schüler haben, der den Lehrer erpresst, der den Lehrer verführt, der dem Lehrer einen Gefallen tut, der den Lehrer beruhigt, weil er oder sie Eheprobleme hat und so weiter und so fort. Es gibt zu jedem klassischen Paar auch immer noch unendlich viele Möglichkeiten, um diese Szenario in jedwede Richtung auszuspielen. Und Fantasie hat einen unglaublichen Sex-Appeal.

 

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4. Frustrationen aus dem wirklichen Leben ins Spiel aufnehmen

Sagen wir, du hattest einen gebrauchten Tag bei der Arbeit, weil ein Kollege genervt hat. Doch mit einer Verabredung zum sexy Rollenspiel kann man danach das Drehbuch völlig neu schreiben. Die Chef-Mitarbeiter-Dynamik kann mit dem Partner nochmal durchgespielt werden. Jetzt kann der Kollege oder der Chef erpresst werden. Oder du selbst bist der Boss. Du kannst Gefälligkeiten für eine Gehaltserhöhung geben und jedes noch so kleine Ärgernis des Alltags in einen großen sexuellen Spaß verwandeln.

5. Keine zu großen Überraschungen… und vergesst das berühmte „Safe-Wort“ nicht

In der Ekstase können die Partner innerhalb eines Rollenspiel schnell auch unentdecktes Territorium betreten. Dabei geht es meist in den BDSM-Bereich, wo es eben auch um Erniedrigung und Schmerzen gehen kann. Wer keine Erfahrung mit Schmerzen hat, sollte das seinen Partner vor einem entsprechenden Rollenspiel mitteilen. Ansonsten könnte das ein böses Erwachen geben. Eine Macht-Dynamik kann im Extremfall eben auch in diesen Bereich vorstoßen. Darauf sollten die Geliebten vorbereitet sein. „Ja/Nein/Vielleicht“-Listen können hier hilfreich sein um die Grenzen festzulegen. Und gerade wenn etwas in Richtung Bestrafung, Erniedrigung, Demütigung oder simulierten Mangel an Einverständnis geht, sollte ein sogenanntes „Safe-Wort“ oder eine „Safe-Geste“ vereinbart werden, mit der das Rollenspiel sofort beendet wird.

 

Im zweiten Teil unseres Beitrags geht es um die beliebtesten Phantasien in sexy Rollenspielen.