Für jeden Moment ein Kompliment!

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Wir alle wissen, wie großartig es ist, ein Kompliment zu erhalten!

Neueste Nachforschungen zeigen, dass uns ein aufrichtiges Kompliment einen ähnlich positiven Schub versetzt, wie der Erhalt von Bargeld. Dabei wandert das Glück bei einem Kompliment sogar in beide Richtungen. Denn je öfter jemand einen anderen lobt, desto besser fühlt er sich auch selbst. Dabei ist das Komplimente verteilen eine Kunst für sich. Wie man sie am wirkungsvollsten einsetzt und wie man auf Komplimente richtig reagiert, erfahrt ihr hier. Als Zugabe: Komplimente, denen auch Männer kaum widerstehen können.

Komplimente müssen echt und maßgeschneidert sein

Ron Miller lebte eigentlich sein ganzes Leben auf der Straße und wurde in der amerikanischen Hauptstadt Washington DC zwischen 2000 und 2015 als „Compliments Man“ doch für über 15 Jahre zu einer außergewöhnlichen Touristenattraktion. Jeden Tag stand er mindestens vier Stunden an einer Straßenecke und verteilte an Passanten Komplimente. Den allermeisten Empfängern, so berichten es Augenzeugen konnte er mit seinen lobenden Worten ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn Miller verstand sich auf die wichtigste Eigenschaft eines guten Kompliments: er lobte etwas ganz Spezifisches an der Person, das sie tatsächlich von allen Übrigen unterschied.

Junge Frau freut sich über Kompliment
Komplimente – Richtig versendet, schaffen sie viel positive Energie! ©istock/mheim3011

Und tatsächlich ist die erste Regel des Lobens, dass damit wirkliches Nachdenken und Empathie verbunden sein müssen. Anstatt jemandem zu sagen, was er möglicherweise hören möchte, sollten wir ihm sagen, was wir wirklich für etwas Besonderes halten. Um ein wahres Kompliment zu machen, muss man sich in den Adressaten versetzen können. Denn Komplimente sind kleine Geschenke der Liebe. Sie werden nicht erfragt oder verlangt. Und funktionieren nur, wenn sie aufrichtig sind. Eine pure Schmeichelei wird in der Regel schnell als solche erkannt und macht den Lobenden wenig vertrauenswürdig. Es entsteht der Verdacht gewisse Absichten mit den Süßholzgeraspel zu verfolgen und kann eine ganze Beziehung untergraben. Dabei sind Komplimente ein wichtiges Bindemittel des sozialen Lebens. Richtig versendet, schaffen sie so viel positive Energie, dass viele Dinge fast wie durch Magie funktionieren.

Komplimente brauchen Raum und Zeit

Komplimente funktionieren am besten, wenn sie direkt und nicht gerade zufällig sind. Der Absender muss also den richtigen Raum und die richtige Zeit für sein Kompliment wählen. „Du siehts heute einfach fabelhaft aus“ schmeichelt wahrscheinlich jeder Frau und ist genau dort fehl am Platze, wo es um ein tolles Aussehen einfach nicht geht. In einer Besprechung über die neue strategische Ausrichtung des Unternehmens oder Verhandlungen über eine Gehaltserhöhung sollte man sich also nicht gerade lobend über das tolle Kleid oder den schönen Bart äußern.

Komlimente in der Arbeitswelt - sunnymagazin
Komplimente brauchen Raum und Zeit. Nur dann entfalten sie ihre außergewöhnliche Wirkung auf den Adressaten. ©istock/level17

Sätze, wie „Die Art und Weise, wie Sie diese Frage bei unserem Treffen behandelt haben, war brillant“ oder „Ihre Ideen haben uns wirklich einen Schritt nach vorn gebracht“ sind da deutlich treffender. Es ist übrigens allgemein nicht so wichtig sich immer nur lobend über das Aussehen zu äußern. Komplimente, wie „Es war sehr mutig von Ihnen, sich zu diesem Thema zu äußern“ oder „Es muss viel Mut gekostet haben, diesen Trip zu machen“, haben eine außergewöhnliche Wirkung auf den Adressaten.

Komplimente sind ein Geschenk für Sender UND Empfänger

Ein echtes Kompliment zu geben, kann einen erstaunlich inspirierenden Effekt haben. Und zwar für beide Seiten. Denn sich auf die guten Eigenschaften in der Welt zu konzentrieren und sie auch zu bemerken, ist nicht nur ein Training der Aufmerksamkeit, sondern gibt unseren Stimmungen einen eigenen Schub. Ehrlich gemeinte Komplimente erzeugen bei anderen Menschen nachweislich ein Wohlgefühl.

Komplimente sind kleine Geschenke der Liebe, die nur funktionieren, wenn sie aufrichtig sind.
Komplimente sind kleine Geschenke der Liebe, die nur funktionieren, wenn sie aufrichtig sind. ©istock/mheim3011

Eigentlich braucht man sich nur mal selbst zu fragen: wann mir jemand das letzte Mal ein echtes Kompliment gemacht hat? Wie hat sich das angefühlt? Und Komplimente geben eben nicht nur anderen ein gutes Gefühl, sondern stärken auch das Selbstvertrauen des Absenders. Denn, um ein aufrichtiges Kompliment zu machen, müssen wir in dem Anderen nach dem Guten suchen. Damit beginnen wir auch, das Gute in uns selbst zu sehen. Wir erkennen, dass wir alle auf der gleichen Reise sind und dass jeder von uns einen Wert hat, den wir mit der Welt teilen können.

Warum Komplimente vielen Menschen peinlich sind

Psychologen unterscheiden vier klassische Gründe, warum Komplimente oftmals als peinlich empfunden werden. Zunächst ist da das früh anerzogene Verhalten, dass Prahlerei kein sonderlich vorteilhaftes Verhalten ist. Empfänger fühlen sich, bei einem Kompliment vor die Wahl gesetzt, entweder diese soziale Norm oder die, das Kompliment aussprechende Person zu verletzen. Für viele Menschen sind beides unkomfortable Optionen. Zum Zweiten zweifeln vor allem Menschen mit geringem Selbstwertgefühl oftmals an der Richtigkeit des Lobes.

Hübsches mädchen schämt sich
Ein Kompliment kann auch das Gefühl zu hoher Erwartungen erzeugen. ©istock/Koldunov

Für jemanden der nicht soviel von sich hält, kann ein Kompliment sogar eine kleine Identitätskrise auslösen. Zum Dritten können sich Männer und Frauen durch Komplimente beurteilt fühlen. Ein Kompliment impliziert, dass der Geber jemanden gut genug kennt, um Kommentare über Leistung, Outfit oder Charaktereigenschaften machen zu können. Ein Kompliment kann dabei auch das Gefühl zu hoher Erwartungen erzeugen. Und letztlich kann man sich auch auf eine Art geizig empfinden, nämlich dann, wenn man der Meinung für das Geschenk eines Kompliments nicht genügend Dankbarkeit zeigen zu können.

Mühelos und leicht – die richtige Reaktion auf ein Kompliment will gelernt sein

Und genau deshalb ist der richtige Empfang eines Kompliments oftmals fast genauso schwer, wie eines zu verteilen. Zu oft lehnen insbesondere Frauen das Lob ab. Vielleicht ist einem schonmal aufgefallen, dass gerade die großzügigsten und beliebtesten Mitmenschen diejenigen sind, die Schwierigkeiten haben, ein Kompliment zu akzeptieren. Wenn dir jemand ein aufrichtiges Kompliment macht, denke daran, dass dies ihr Geschenk ist. Nimm es mit einem Lächeln an. Es braucht Selbstvertrauen, um ein Kompliment zu machen, also werte das Geschenk nicht ab, indem du es herunterspielst. Einfach zu sagen: „Danke, das ist sehr nett von dir“ ist oftmals schon genug. Vielleicht übt man einfach mal vor dem Spiegel „Danke“ zu sagen. Oder, andere zu beglückwünschen! Finde Dinge, die du an anderen Menschen bewunderst und liebst – ob es deine Familie, Freunde oder Fremde sind. Du wirst damit einen positiven Kreislauf der Zuneigung erzeugen.

Komplimente erzeugen einen positiven Kreislauf der Zuneigung!
Komplimente erzeugen einen positiven Kreislauf der Zuneigung! ©istock/DragonImages

Was tun, wenn Komplimente Grenzen überschreiten?

Gerade wenn Komplimente in Flirts eingesetzt werden, können sie auch schnell Grenzen überschreiten. Die MeToo-Debatte zeigt momentan, dass es diesbezüglich zwischen Mann und Frau nach wie vor Redebedarf gibt. Eigentlich sollte jeder Mann oder auch jede Frau wissen, wenn sie hier eine Grenze überschreitet. Denn grundsätzlich gilt hier Regel: wenn ich jemandem ein Kompliment mache, dann möchte ich doch, dass er sich damit besser fühlt. Wenn das Ganze in eine Belästigung übergeht, dann ist das eben nicht mehr der Fall. Und das sollte auf der einen Seite derjenige, der das „Kompliment“ macht, merken können und derjenige, der das als Belästigung entgegennimmt dann auch deutlich signalisieren. Klare, aber freundliche Worte sind hier eindeutig mehr angebracht, als sich vor der Zurückweisung zu scheuen.

Fazit: Komplimente entfalten dann ihre volle Wirkung, wenn sie auf die individuellen Eigenschaften einer Person zugeschnitten und glaubhaft sind. Man sollte mit ihnen sparsam umgehen und den richtigen Raum und die richtige Zeit wählen. Findet das Kompliment Gefallen, dann sollte der oder die EmpfängerIn das entsprechend honorieren. Und wenn das Kompliment seine Wirkung verfehlt, ist eine kleine Entschuldigung und ein leiser Rückzug angebrachter, als mit dem Bulldozer weiter im Porzellanladen zu wüten. Zeigen Sie trotzdem Mut und fangen Sie noch heute mit dem Komplimente machen an. Sie werden sich wundern, wieviel magische Energie Sie damit entfachen können.

Komplimente, denen auch Männer kaum widerstehen können

Forscher haben herausgefunden, dass sich Frauen untereinander außergewöhnlich häufig Komplimente machen. Offensichtlich ist das ein bewährtes Mittel, um den sozialen Frieden unter ihnen abzusichern. Aber auch Männer sind trotz teilweise völlig anders gelagerter Interessen nicht völlig immun gegen Lob und aufrichtige Wertschätzung. Auch sie sehnen sich nach einer kleinen „Trophäe“, einem Schulterklopfer und Anerkennung und Bestätigung. Hier sind 5 Komplimente, denen Männer kaum widerstehen dürften.

„Danke“

Auf dieses Zauberwort reagiert eigentlich jeder Mensch positiv. Aber Psychologen haben herausgefunden, dass Männer ganz besonders empfänglich für diese „Schmeichelei“ sind. Denn ihr inneres Streben ist einen sichtbaren Wert in die Welt zu bringen. Oftmals denken sie, dass sie in einer Ehe, auf der Arbeit oder bei einem sportlichen Wettkampf nicht die erforderliche Leistung bringen.

Danke sagen!
Auf ein Dankeschön reagiert eigentlich jeder Mensch positiv! ©istock/Oko_SwanOmurphy

Ein immer mal gut eingesetztes Lob stärkt seine Selbstsicherheit und spornt ihn an noch mehr „reinzuhauen“. Ein einfaches Dankeschön für die Hausarbeit, den Scheck oder eine Geste des Rittertums lässt ihn wissen, dass Sie seine Bemühungen bemerken.

„Ich fühl mich wirklich sicher mit dir“

Klar, Männer wollen und sollen auch Beschützer sein. Sie wissen, dass Frauen dieses Gefühl in einer Partnerschaft brauchen und nehmen die Aufgabe meist gern an. Einem Mann so ein Kompliment zu machen, bedeutet für ihn, dass er seiner „evolutionären Aufgabe“ gerecht werden und gegen die Konkurrenz auf diesem Feld bestehen kann. Der Schlüssel ist bei diesen Komplimenten auch, den Satz mit dem Wort „Ich“ zu beginnen. Zu sagen: „Ich fühle mich so entspannt in deiner Nähe“ oder „Ich kann nicht aufhören zu lachen, wenn ich mit dir zusammen bin“, lässt ihn wissen, dass er es ist, der eine positive Auswirkung auf DEIN Leben hat.

Pärchen mittleren alters
Auch Männer freuen sich über eine kleine „Trophäe“, einen Schulterklopfer und Anerkennung und Bestätigung zum Beispiel von ihrer Partnerin. ©istock/YakobchukOlena

„Ich mag es, wie du bist“

Viele Komplimente, die Männer erreichen betreffen ihre Leistungsfähigkeit. Dabei wollen auch sie, unabhängig davon, als Individuen wahrgenommen werden. Oftmals bedeutet es mehr ein Lob über Wesenseigenschaften zu erhalten, als darauf hinzuweisen, welch große Taten vollbracht wurden. Ein großer Teil unseres Selbstempfindens erhalten wir aus den Reaktionen anderer Menschen. Während wir aufwachsen, kommen die wichtigsten Hinweise aus unserer Familie. Später übernehmen Freunde, Partner oder Arbeitskollegen diese Rolle. Einem Mann zu sagen, dass er Integrität besitzt, vertrauenswürdig, intelligent, kreativ oder besonders solidarisch ist, hat eine weit größere Wirkung auf ihn, als Komplimente für eine erbrachte Leistung. .

„Ich fand das toll, wie du das in die Hand genommen hast“

Ein hochspezifisches, maßgeschneidertes Kompliment hat für Männer einen besonderen Punch. Denn keiner möchte sich wie ein JederMann fühlen. Und noch wirkungsvoller wird das Kompliment natürlich, wenn die Führungseigenschaften hervorgehoben werden. Immerhin denken die meisten Männer, dass es in ihrem Blut liegt die Richtung vorzugeben.

„Hast du in den letzten Wochen viel trainiert? Du siehst so fit aus“

Und natürlich haben Männer auch eine Schwäche für Komplimente, die ihr Aussehen betreffen. Dabei scheint nichts so wichtig zu sein, wie einen fitten und durchtrainierten Körper zu haben. Ein Lob über den gestählten Körper hat noch bei keinem Mann seine Wirkung verfehlt. Ähnlich tief geht der Satz: „Du hast den schönsten Hintern der Welt“. Gefolgt werden diese Komplimente von: „Du riechst so gut“, „ich hab selten so schöne Hände an einem Mann gesehen“ und „mit solchen Lippen macht küssen wirklich Spaß“.