Das Nachthemd: ein sexy und bequemer Begleiter durch die Nacht
Modische Schlafbekleidung gehört heutzutage zum Standard, schließlich wollen die meisten Menschen stets gut gekleidet sein und sich wohl fühlen. Auch wenn es noch immer Männer und Frauen gibt, die lieber ganz auf Nachtwäsche verzichten, fühlen sich die meisten nur dann wohl, wenn Ihnen ein Nachthemd oder ein Pyjama Wärme und Schutz bietet. Bis ins 16. Jahrhundert war es jedoch noch gang und gäbe, dass Männer und Frauen nackt schliefen, oder, hygienisch nicht so ideal, in der Kleidung, die auch tagsüber getragen wurde. Spezielle, für den Schlaf gedachte Nachthemden gab es damals nicht. Nur Kranke und Mütter im Wochenbett trugen eigens angefertigte, weite Hemden aus weißem Leinen. Erst zur Zeit der Renaissance entstand im italienischen Florenz das erste Kleidungsstück, das dem Nachthemd ähnelte. Diese Nachthemden waren aber mehr prunkvolle Kleider, der Tragekomfort entsprechend eingeschränkt. Zudem mussten Zofen der Trägerin beim An- und Auskleiden behilflich sein. Einfache Menschen konnten sich diese hochwertigen und extravaganten Nachthemden nicht leisten. In Frankreich und auch Spanien etablierte sich aber das "Ehe Nachthemd". Diese Nachthemden für Damen und Herren waren schlichte und bodenlange Textilien, am Hals hochgeschlossen, die den Körper im Namen von Sitte und Moral vollkommen bedeckten. Ein kleiner Schlitz an entsprechender Stelle erlaubt es, ohne das Nachthemd abzulegen, Nachkommen zu zeugen. Aus heutiger Sicht waren diese Nachthemden also das ganze Gegenteil von sexy. Ein Zustand, der noch lange erhalten blieb, denn die Moralvorstellungen blieben rigide, Nacktheit oder aufreizende Kleidung waren verpönt. Neben Nachthemden trugen die Damen Nachthauben und Bettjacken als Teil der Schlafbekleidung; langärmelige und bodenlange Damen Nachthemden ließen kaum einen Blick auf die weiblichen Reize zu. In den 1950er Jahren stellte sich dann erstmals die Frage, welche Nachthemden Damen tragen sollten, traditionell oder sexy? Die Einführung des verführerischen Babydolls revolutionierte die Schlafmode. Aus dem biederen Nachthemd von einst wurden attraktive und sinnliche Modelle, die Frauen und Männer gleichermaßen begeistern.